Die Feiertage sind mittlerweile vorübergegangen, doch die üppigen Speisen und Naschereien lassen einen immer noch ein wenig träge fühlen. Unseren Haustieren geht es oftmals gleich, da auch sie den ein oder anderen zusätzlichen Leckerbissen erhaschen konnten. Die ersten Anzeichen leichten Übergewichts werden von Tierhalter:innen allerdings gerne verharmlost oder übersehen. Dieses kann jedoch in den meisten Fällen ohne ein rechtzeitiges Einschreiten zu weiteren Problemen und weniger Energie führen. So führen Haustierbesitzer:innen ihre Vierbeiner auf ihr Normalgewicht zurück.
Organverfettung (insbesondere der Leber), Herz-Kreislaufanomalien, Erkrankungen des gesamten Bewegungsapparates sowie Diabetes können die Folge von Übergewicht sein und zu weniger Energie sowie noch mehr Baustellen im Tierorganismus führen. Durch den stetig erhöhten Zuckerkonsum, ausgelöst durch zu viele Leckereien und falschem Futter, sowie erhöhtem Gewicht bzw. einer verstärkten Belastung der Gelenke kommt es zur Bildung von Arthrosen. Bei deutlich übergewichtigen Tieren drückt das Fett außerdem auf das Herz, was wiederum Atemnot zur Folge hat. Insbesondere bei brachyzephalen, also kurzschnäuzigen Rassen, wo ohnehin eine erschwerte Atmung gegeben ist, verschlechtern sich Lebensqualität und -dauer oftmals enorm. Dies gilt vor allem für Sommertage mit erhöhten Temperaturen.
Mittel für mehr Energie: Fett vs. Kohlenhydrate
Zur Energiegewinnung sowie zum Erhalt sämtlicher Stoffwechselvorgänge im Körper benötigt das Tier Fett. Doch gerade Low-Fat-Futtermittel stellen sich, wie es der Name schon vorwegnimmt, weniger Fett und weniger Kalorien zur Verfügung. Es ist mittlerweile weitestgehend bekannt, dass insbesondere zu viele Kohlenhydrate zu Übergewicht führen. Fett hingegen dient zur Abdeckung des Energiebedarfs und liefert im Vergleich zu Kohlenhydraten doppelt so viel Energie bei derselben Menge. Die meisten Diätfuttermittel nutzen Kohlenhydrate, um einen konstanten Blutzuckerspiegel beizubehalten und so einen Leistungseinbruch zu vermeiden. Tatsächlich sorgt die Fütterung von Kohlenhydraten allerdings für ein ständiges Schwanken des Blutzuckerspiegels, wodurch die gefürchteten Heißhungerattacken entstehen.
Um eine rasche Sättigung zu erzielen, sollen außerdem zu hoch dosierte (unverdauliche) Ballaststoffmengen die Lösung sein. Auch dieser Ansatz führt langfristig gesehen nicht zum erwünschten Ziel, da hohe unverdauliche Ballaststoffe zu sehr voluminösem und breiigem Stuhlgang führen, wodurch vermehrt Blähungen auftreten. Auch die Nährstoffaufnahme wird hierbei eingeschränkt. In derartigen Fällen landet der jeweilige Vierbeiner früher oder später ebenfalls am Untersuchungstisch einer Veterinärmedizinerin bzw. eines Veterinärmediziners, welche/r erhöhte Leberwerte feststellen wird.
Anregung des Stoffwechsels als Lösung
Obwohl Diätfuttermittel also eine einfache und gut gemeinte Lösung darzustellen scheinen, führt der reduzierte Kaloriengehalt in den meisten Fällen nicht zur erwünschten Gewichtsreduktion. Es handelt sich schlicht um einen falschen Ansatz, einem ohnehin schon stagnierenden oder verlangsamten Stoffwechsel mit noch mehr Reduktionen entgegenzutreten. Da Schlacken aufgrund der Energiedefizite nicht mehr vom Tierorganismus abtransportiert werden können, muss dieser zusammen mit dem Lymphfluss angeregt werden. Nur auf diesem Weg können Mangelerscheinungen und Müdigkeit vermieden werden.
Tipps zur Gewichtsreduktion bei Haustieren:
Zuallererst sollte die aktuelle Fütterung unter die Lupe genommen, deren einzelne Bestandteile analysiert und die verfütterte Menge gegebenenfalls kontrolliert werden. Leckereien sollten hierbei unbedingt berücksichtigt werden. Hochwertige Zutaten wie Proteine und Fett in guter Qualität müssen vorrangig zum Einsatz kommen. Als zuverlässiger Richtwert für die Futtermenge eignen sich 2% des Körpergewichts des Tieres. Eine individuelle Futtermittelberatung kann Tierhalter:innen hier zusätzlich unterstützen.
Des Weiteren eigenen sich die folgenden Ratschläge:
- Kohlenhydrate bei der Fütterung weglassen
- Eine Darmsanierung durchführen: Meist haben übergewichtige Tiere eine gestörte Darmflora, welche wiederum auch ursprünglich für die Gewichtszunahme verantwortlich sein kann. Um die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sind bestimmte Darmbakterien von Nöten.
- Mehr Bewegung an der frischen Luft bzw. vermehrte Spieleinheiten, bei denen sich das Tier aktiv bewegen muss
- Zugabe von Vitaminen wie Vitamin C oder D (Mit der Dosierung von Vitamin D sollte besonders achtsam umgegangen werden. Hier empfiehlt sich eine Absprache mit der eigenen Tierärztin bzw. dem Tierarzt, um eine Überdosierung mit diesem fettlöslichen Vitamin zu vermeiden.)
- Eine langsame Gewichtsabnahme herbeiführen! (Gerade dann, wenn der Prozess länger dauert, ist es gesünder und sinnvoller als kurzfristige Gewichtsreduktionen.)
Grundsätzlich sollten die inneren Organe, darunter insbesondere die Entgiftungsorgane Leber und Niere, angeregt und gestärkt werden, da diese automatisch den Stoffwechsel anregen und so für mehr Energie sorgen. Dies lässt sich sehr leicht mit Kombi-Präparaten auf pflanzlicher Basis durchführen. Um bewährte Kräuter handelt es sich beispielsweise bei den folgenden:
- Mariendistel: Sie zählt du den wichtigsten Heilpflanzen der Leber, da sie imstande ist, die Leberzellregeneration zu unterstützen und anzuregen. Das enthaltene Silymarin ist hier der wichtigste Inhaltsstoff und hat eine starke antioxidative Wirkung.
- Artischocke: Die enthaltenen Wirkstoffe der Artischocke können die Leber schützen und kräftigen. Cynarin regt beispielsweise Leber und Galle an und fördert deren Entgiftung und Durchblutung.
- Spirulina-Alge: Sie enthält alle essenziellen Aminosäuren und hat einen Proteingehalt von ca. 60-70%, somit ist sie eine richtige Eiweiß- und Nährstoffbombe. Die Alge ist sehr reich an Chlorophyll, allen fettlöslichen Vitaminen (sprich: Vitamin A, D, E und K), sämtlichen B-Vitaminen und vor allem B12, Beta-Carotin, Eisen und Magnesium.
- Schachtelhalm/Zinnkraut: Es hat eine harntreibende und ausleitende Wirkung auf den Urogenitalbereich. Seine diuretische Wirkung verdankt er den enthaltenen Mineralien, insbesondere den Kaliumsalzen, sowie Flavonoiden und Saponinen.
- Karde: Die Karde-Wurzel ist eines der besten Mittel zur Stärkung des Nieren- und Leber-Qi, wirkt zudem antibakteriell, blutreinigend, und hilft bei Gelenks- und Muskelschmerzen, Hautproblemen, Durchfall sowie Gallenschwäche.