Haustier im Fokus: der Hund

Einen Hund zu adoptieren geht immer mit einer großen Menge an Verantwortung einher. Welche Dinge gilt es zu beachten, welche Überlegungen sollten vorab durchdacht und welche Vorkehrungen getroffen werden, bevor man sich tatsächlich dafür entscheidet, einen treuen Vierbeiner in die Familie zu holen? Das sollten Hundehalter:innen über die Haltung ihrer (künftigen) Fellnasen wissen.

Bevor man sich auf die Suche nach einem passenden vierbeinigen Familienmitglied begibt, sollte man sich die folgenden grundlegenden Fragen stellen:

  • Habe ich genug Platz sowie Zeit für einen Hund?
  • Soll das Tier von Züchter:innen, aus dem Tierheim, dem Ausland oder aus einer privaten Haltung stammen?
  • Welche Rasse und welches Geschlecht ist am besten für mich geeignet? Hier gibt es bekanntlich gravierende Unterschiede, beispielsweise bezüglich des Temperaments, des Aktivitätslevels, der Haarlänge (Kurz- vs. Langhaar), der Größe etc.
  • Komme ich mit mehr Schmutz und Hundehaaren in meinen eigenen vier Wänden zurecht?
  • Wo kann ich meinen Hund unterbringen, wenn ich verreisen möchte? Bin ich dazu bereit, es auch in den Urlaub mitzunehmen?
  • Habe ich genügend finanzielle Mittel, falls das Tier mal erkrankt?
  • Wie kann ich Job, Familie, Hobbies und ein Haustier unter einen Hut bringen?

Wenn diese Fragen mehrmals sorgfältig überdacht wurden, steht der Anschaffung eines Hundes nichts mehr im Wege. Mit der nötigen Grundausstattung kann das neue Familienmitglied im Regelfall auch recht schnell einziehen. Wichtig ist dabei, sich für die Umstellung und das Kennenlernen genügend Zeit zu nehmen und mit viel Ruhe an die Sache heranzugehen – egal, ob es sich um einen Welpen, einen adulten oder alten Hund handelt. Jedes Tier braucht genügend Zeit, um anzukommen, sich zurecht zu finden, eine Beziehung und vor allem Vertrauen zur Tierhalterin bzw. zum Tierhalter aufzubauen. Auch die Festigung der täglichen Rituale (Futter-, Ruhe-, Spazier- und Spiel-Zeiten) dauert eine Weile. Gerade deswegen ist es ratsam, während der ersten Wochen keine großen Besuche oder Ausflüge zu planen.

Um diese Zeit so angenehm als möglich zu gestalten, eignen sich diverse Hilfsmittel wie zum Beispiel der Einsatz von ätherischem Lavendelöl für die Raumbeduftung, das leise Abspielen von klassischer Musik und das Verfolgen eines routinierten Tagesablaufs. Eine Hundebox, die möglichst abgelegen steht oder nur eine Zugangsseite hat, kann ebenfalls von Nutzen sein, um dem Hund einen Rückzugsort zu bieten. Zusätzlich ist es wichtig, dass das Tier viel Schlaf bekommt. Auch wenn sich dies oftmals als schwieriger erweist, sollte man den Hund hin und wieder dazu bringen, still auf dem Platz zu liegen, damit er dösen kann. Insbesondere Welpen benötigen anfangs viel Schlaf, damit sie alles Erlebte gut verarbeiten können und kein allzu hohes Aktivitäts- und Stresslevel aufbauen. Obwohl es verlockend sein mag, sich ständig mit dem Tier zu beschäftigen, wird sich die Befolgung dieses Rats in der Zukunft definitiv lohnen.

Optimale Fütterungszeiten für den Hund

Es gibt kaum Hundebesitzer:innen, denen es leicht fällt, den niedlichen Blicken ihres Vierbeiners zu widerstehen. Um das Betteln allerdings nicht zur Gewohnheit zu machen, sollte man hier so konsequent wie möglich bleiben. Unabhängig davon, für welche Fütterungsart (Nass- oder Trockenfutter, BARF oder selbst gekocht) man sich entscheidet, ist es ratsam, gleichbleibende Fütterungszeiten festzulegen.

Tierhalter:innen sollten dem Hundeblick widerstehen und ihrem Vierbeiner geregelte Fütterungszeiten angewöhnen.

Bei den meisten Hunden eignet sich eine zweimalige Fütterung am Tag – morgens und abends – sehr gut. Viele Tierhalter:innen mischen auch unterschiedliche Futterarten, gerade die Kombination von Nass- und Trockenfutter ist sehr beliebt. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Nassfutter morgens und das Trockenfutter abends anzubieten. Trockenfutter nimmt im Magen Wasser auf und gewinnt an Volumen. Da das Tier am Abend in der Regel zu Ruhe kommt, kann die Verdauung so entlastet und eine etwaige Magendrehung durch übermäßige Bewegung vermieden werden. Wird das Trockenfutter ohnehin vor der Gabe mit Wasser angereichert, sollte die Fütterung bestenfalls vor 18 Uhr durchgeführt werden, falls der Hund durch die vermehrte Wasseraufnahme nochmals ins Freie muss. Bei Nassfutter sowie bei selbst zusammengestellten Menüplänen (BARF oder selbst gekocht) ist die Verdauungszeit hingegen kürzer als bei Trockenfutter, welches länger im Verdauungstrakt verweilt. 

Bei kranken und alten Hunden ist eine mehrmalige Fütterung in kleinen Dosen anzudenken, um so den Organismus zu schonen. Doch unabhängig von Alter und Fütterungsart ist es wichtig, dass die benötigte Gesamtenergiemenge des Tieres nicht unter- oder überschritten wird, um kein Unter- oder Übergewicht zu erwirken. Ansonsten kann es in der Zukunft zu diversen Erkrankungen sowie Gelenksproblemen kommen. Gerade Mischfütterungen und zu viele Leckereien haben oftmals Übergewicht aufgrund einer Überversorgung zufolge.

Grundausstattung für Hunde

  • Zwei Schüsseln (Futter und Wasser)
  • Hundebett/Decke
  • Leine, Halsband und Brustgurt (Gerade bei sehr ängstlichen oder aggressiven Tieren kann sich ein Sicherheitsbrustgurt als ratsam erweisen. Hierzu gibt es zahlreiche Aufklärungsbeiträge, die man sich vorab ansehen bzw. durchlesen sollte, um die richtige Wahl für die Leinenführung zu finden. Auch an Hundetrainer:innen kann man sich hierbei wenden.)
  • Hundebox oder Sicherheitsgurt für den Transport im Auto
  • Spielzeug/Bewegungsfreiraum: Bälle (lieber Snackbälle statt Filz- oder Tennisbällen) oder Intelligenzspiele, die man anhand toller Anleitungen auch ganz einfach selbst bauen kann, eignen sich hierfür beispielsweise gut. Intelligenz-Aktivitäten fordern den Hund und lasten ihn aus, zehn Minuten aktives Schnuppern ist mit einer Stunde Spazierengehen gleichzusetzen! Natürlich benötigt der Hund dennoch seinen täglichen Auslauf von mindestens einer (bei Tierhalter:innen mit Garten) bis hin zu zwei oder drei Spazierrunden (bei Wohnungshaltung).
  • Tierarztbesuch: Hund muss gechippt sein
  • Futter: Nass-, oder Trockenfutter, BARF oder selbstgekocht (Gerade mit dem Thema Fütterung sollten sich Haustierbesitzer:innen intensiv auseinandersetzen!) 
  • Kaumaterialien, Leckereien
  • Hundeshampoo, alte Handtücher
  • Parasitenprophylaxe
  • Tier-Hausapotheke

Um sein Tier besser kennenzulernen, eignen sich Bücher und Lektüren zu den Themen „Verhalten des Hundes“ oder „Beschwichtigungssignale des Hundes“ sehr gut. Diese ermöglichen es Hundehalter:innen, ihren Vierbeiner besser zu lesen, in brenzlichen Situationen früh genug eingreifen zu können und zu erkennen, wenn er überfordert ist oder sich unwohl fühlt. Doch selbst dann, wenn man seinen Hund sehr gut kennt, sollte man dennoch eine kleine Hausapotheke für etwaige Notfälle vorrätig haben.

Erste Hilfe für den Hund: nützliche Bestandteile einer Hausapotheke

  • Fieberthermometer zur analen Anwendung: Die messbare normale Körpertemperatur liegt beim Hund zwischen 37,5 und 38,5°C. Welpen und aufgeregte Hunde können aber auch bis zu 39,5 °C erreichen, ohne krank zu sein. Auch die Sommerhitze kann eine erhöhte Temperatur bei dickfelligen oder gestressten Vierbeinern auslösen. Diese Überhitzung können Tierhalter:innen lindern, indem sie das Fell mit Wasser besprühen, ein Cool-Halsband umlegen oder eine Cool-Liegedecke anbieten. Eine weitere einfache Methode ist, dem Hund ein nasses T-Shirt anzuziehen. Das T-Shirt muss hierbei allerdings stets nass bleiben, da es sonst kontraproduktiv wirken könnte! 
  • Kohletabletten: Falls ein Giftköder verschluckt wird, können sie entsprechend der Größe des jeweiligen Hundes verabreicht werden. Anschließend sollte umgehend die Tierärztin bzw. der Tierarzt – bestenfalls mit einer Probe des Köders – aufgesucht werden.
  • Bittertinktur für Sodbrennen (schmatzen und speicheln) und aufstoßen: Je nach Körpergröße des Hundes werden hier vor der Fütterung ein paar Tropfen ins Maul verabreicht. 
  • Anti-Fiebermittel auf homöopathischer Basis (z.B. Aconitum napelus, Atropa belladonna, Lachesis muta, Ferrum phosphoricum) 
  • Augentropfen oder Natriumchloridlösung
  • (nicht brennendes) Wunddesinfektionsmittel
  • Verbandsmaterialien
  • Zinkpaste, Ringelblumensalbe für die Wundheilung
  • Zeckenzange/Pinzette, Krallenschere
  • Notfalls-Tropfen (Bachblüten)
  • Ohrreiniger: Dieser kann zum Einsatz kommen, wenn sich der Hund oft an den Ohren kratzt oder vermehrt seinen Kopf schüttelt. Hierbei muss allerdings zwischen Dreck, der sich im Ohr bilden kann und einer akuten Entzündung oder Pilzerkrankung unterschieden werden! Letztere können nur durch entsprechende Medikamente von Veterinärmediziner:innen behandelt werden.
  • Einwegspritze ohne Kanüle: Diese hilft dabei, Desinfektionsmittel zielsicher aufzutragen oder dem Hund Medizin oder Flüssigkeit ins Maul zu verabreichen.
  • Telefonnummer der jeweiligen Tierärztin bzw. des Tierarztes, von einer Tierklinik sowie die des tierärztlichen Notdienstes!
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