Bevor eine Diät angesetzt wird, ist es wichtig, das Tier einem Tierarzt bzw. einer Tierärztin vorzustellen und auf mögliche bestehende Erkrankungen untersuchen zu lassen, die der Gewichtszunahme zugrunde liegen könnten. Sofern etwaige Vorerkrankungen ausgeschlossen wurden, können auch Tierhalter:innen, deren Vierbeiner zu Übergewicht neigen, im Alltag auf gewisse Dinge achten.
Anpassung der Tiernahrung: Gute Kohlehydrate
Wenn Kohlenhydrate gefüttert werden, ist es wichtig ist, zu guten Kohlehydraten mit einem niedrigen glykämischen Index zu greifen. Damit ist zum Beispiel sogenanntes Pseudogetreide (Quinoa, Amaranth, Buchweizen) gemeint. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Sorten auch glutenfrei sind, die Darmschleimhaut weniger reizen und so zum Abbau von Übergewicht beitragen.
Ungesunde Kohlehydrate (z.B. Nudeln, Brot, Cerealien) reizen im Gegensatz dazu die Darmschleimhaut und haben einen hohen glykämischen Index, was die Einlagerung von Fett zusätzlich fördert. Viele dieser ungesunden Kohlehydrate befinden sich in kommerziellen Futtermitteln des Massenmarktes, die verarbeitetes Getreide enthalten. Zucker- und stärkehaltige Nahrungsmittel wirken zudem entzündungsfördernd, was wiederum die Gewichtsreduktion des Tieres sabotieren kann.
Anpassung der Tiernahrung: Hochwertiges und bioverfügbares Eiweiß
Eiweiß ist ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung und dient zum Aufbau und Regeneration von Gewebe. Darum ist es auch wichtig, bei der Gewichtsreduktion nicht darauf zu verzichten, um die Magermasse zu erhalten. Eine ideale Diät enthält also viel Eiweiß, mäßig viel Fett und wenig Kohlehydrate.
Ein Superfood-Beispiel zum Thema Fett ist das wertvolle Kokosöl. Dieses steckt voller gesundheitsfördernder Eigenschaften, die von der Stärkung des Immunsystems bis zum Schutz des Herzens reichen. Es wird unter anderem auch anders verdaut, als andere Fette und produziert mehr körpereigene Wärme. Diese erhöht wiederum die Stoffwechselaktivität und bringt überschüssige Kilos bei Übergewicht zum Purzeln.
Auch Omega-3-Fettsäuren sind bei Entzündungsprozessen essenziell, da sie entzündungshemmend wirken und eine Eiweißart sind, die Gene aktivieren, welche für die Fettverbrennung zuständig sind.
L-Carnitin ist eine Aminosäure, die in der Niere und in der Leber aus Lysin und Methionin hergestellt wird. Durch die Gabe von L-Carnitin wird Stickstoff zurückgehalten, was wiederum die Steigerung der Magermasse und Reduktion der Fettmasse zur Folge hat.
Spezielles Futtermittel bei Übergewicht: Ja oder nein?
Natürlich ist es für Tierhalter:innen einfacher, kommerzielles Diätfutter zu verabreichen. Mit Vorsicht lässt sich diese Frage also mit „Ja“ beantworten. Dennoch sollte man dabei berücksichtigen, dass in industriell hergestelltem Futter oft …
- zahlreiche schlechte Kohlehydrate,
- entzündungsfördernde Zutaten (wie zum Beispiel Maisklebermehl, Soja, Vollkornmais, oder Vollkornweizen) und
- nicht ausreichend qualitativ hochwertige und bioverfügbare tierische Eiweiße (hier oft als Tiermehl bezeichnet) enthalten sind.
In den meisten Fällen ist es sinnvoll, qualifizierte Veterinärmediziner:innen oder Ernährungsberater:innen aufzusuchen, um einen Ernährungsplan zur langsamen Gewichtsreduktion zu erstellen, der auf frischen und vollwertigen Futtermitteln aufbaut. So steht einem gesunden und vitalen Leben ohne Übergewicht nichts mehr im Weg.